Die Virtuelle Realität erobert unser reales Leben. Wir leben immer mehr virtuell, wir lieben bald sogar virtuell.
Virtuelle Realität – schöne neue Welt?
Entdecken tun wir diese „schöne neue Welt“ (?) mit unseren Augen. Doch dazu müssen wir sie aufrüsten. Wie in dem Film „Sie leben“ (von 1988!) brauchen unsere Augen Verstärkung, um Zugang zu einer elektronischen Wirklichkeit zu finden. Die Virtual-Reality-Brillen gibt es nun schon seit einer Weile. Die meisten von uns haben von Oculus Rift und Co. gehört – und vielleicht schon ausprobiert. Google Cardboard, die VR-Brille, die aus Pappe besteht und schon für um die 13 Euro erhältlich ist, hat vielen den Einstieg ermöglicht. Vor allem an Fans von Videospielen richtet sich dieses Erlebnis, denn die simulierte 3-D-Umgebung, die sehr realistisch wirken kann, wird meistens in Spielen verwendet. Dennoch verkauften sich die Brillen anfangs nicht so, wie es sich die Macher wahrscheinlich gewünscht hätten. Als dann ausgereifte Brillen tatsächlich auf den Markt kamen, fielen zwar die Bewertungen überwiegend positiv aus, aber es gab ein Problem: Die Brillen waren zu teuer. Bis zu 900 Euro.
Die Kosten für die Brillen blieben lange Zeit so hoch, dass sie nur wenige sich leisten konnten. Viele Leute, auch Technikbegeisterte, wollten einfach nicht so viel Geld dafür auszugeben. Sogar unter Gamern war die Reaktion nicht gerade überschwänglich.
VR-Brillen legen los
Das ändert sich nun und die Verkaufszahlen der VR-Brillen ziehen an. Oculus Rift wollte zunächst nur vorübergehend seine Preise senken, verlangte dann aber dauerhaft weniger. Mit Erfolg. Mittlerweile sind die Oculus Rift-Brillen für um die 400 Euro erhältlich und verkauften sich demzufolge rund eine Millionen Mal. Playstation VR kostete zu
diesem Zeitpunkt ungefähr dasselbe, ist inzwischen aber für um die 300 Euro erhältlich.
Es ist daher kein Wunder, dass Playstation VR der Markführer unter den VR-Brillen ist. Im dritten Quartal von 2017 wurden fast 500.000 Stück davon erworben. Oculus Rift verkaufte dagegen nur ein wenig mehr als 200.000 Brillen und HTC Vive hinkte hinterher mit 160.000 Geräten. Und Apple plant angeblich auch eine VR-Brille. Der Trend legt langsam los.
VR hat Einfluss auf technische Entwicklungen – und unser Leben
VR wächst also weiter und obwohl es am Anfang Startschwierigkeiten gab, ist die Bedeutung der VR-Brillen nicht zu leugnen. Virtual Reality hat einen Einfluss auf andere Bereiche moderner Technologien. Genauer gesagt wurde dadurch unser Umgang mit Technik beeinflusst und was wir von Technik erwarten. Die Idee durch einen Stream live beim einem Sportereignis dabei zu sein, egal wo man sich befindet oder was man gerade tut, oder in ein Spiel richtig eintauchen zu können, wurde durch Virtual Reality noch verstärkt.
Wir können durch Fantasy-Football heute unsere eigene Bundesliga erleben oder durch online Live-Wetten am Ergebnis von Sportereignissen teilhaben. Bei Virtual Reality sehen wir uns eine virtuelle Spiele-Welt nicht nur von außen an, wir sind ein Teil von ihr, befinden uns live darin, als ob wir dabei wären. Wir möchten das ganze Erlebnis spüren, nicht nur einen kleinen Teil davon erfahren.
Man könnte sagen, dass Virtual Reality dieses Gefühl, „dabeisein” zu wollen noch verstärkt hat und uns gezeigt hat, dass diese Form von Unterhaltung auch für die Zukunft Potenzial hat. Trotz allem sollten wir nicht vergessen, auch real noch zu leben. Denn das Leben findet bekanntlich „draußen“ statt 🙂
Fotos: Stocksnap.io