Heute gab es hier einen Stromausfall in Landshut. Der hat zwar „nur“ knapp eine Stunde gedauert (der vor einem Jahr war viel massiver), zeigte aber eindrucksvoll die Schwächen unserer hochtechnologisierten Gesellschaft: Telefone waren tot und weitgehend auch das Mobilfunknetz. Nur ganz wenige hatten vereinzelt ein Netz. Es hat den Anschein: Nicht alle Basisstationen der Anbieter sind notstromversorgt! So von wegen „2 h Basisbetrieb im Notfall“.
Kleine Ursache (Fehlschaltung), große Wirkung.
Vor einem Jahr war es ein Marder, der ganz Landshut stundenlang lahmlegte. Was könnte erst passieren im Fall von Hackerangriffen oder Sabotage? Wie also um Hilfe rufen bei dem Ausfall unserer doch so „gut“ ausgebauten Telekommunikations-Infrastruktur? Wenn z. B. jemand auf ein med. Gerät angewiesen ist oder einen Wassereinbruch hat … wie um Hilfe rufen?
Glücklich diejenigen, die noch einen alten analogen Telekomanschluss haben mit Eigenversorgung der Telefonleitung. Die könnten oft noch Hilfe oder Information holen. Geht /ging bei Kabelnetzbetreibern nicht. Allerdings sind die Notstromversorgungen der analogen Telefonvermittlungen mittlerweile größtenteils abgebaut und die Ortsbatterien halten max. 30 min, dann ist auch beim analogen Anschluss Schluss. Außerdem wird mittlerweile in den Vermittlungsstellen alles digital vermittelt. Wenn dort die USV leer ist, dann ist ebenso Schluss.
Im Notfall wie in diesem Fall hat man im Zweifelsfall weder Telefon noch Handynetz! Es ist erschreckend, wie anfällig unsere Infrastruktur doch ist und wie schnell und leicht lahmzulegen.Funk geht immer!
Funk dagegen „funk“tioniert immer! Funk ist unabhängig von teuer ausgebauter Infrastruktur. Fakt ist, mit Funk kann man Hilfe holen oder Infos einholen auch wenn Handy und Telefon tot sind!
Ob über Handfunke mit Akku + Wechselakku, oder über Feststation mit Powertank bzw. Stromaggregat oder mobil mit dem Autofunkgerät – so einfach ist man über Stunden sende- und empfangsbereit. Viele Amateurfunkrelais sind energiemäßig ebenso autark, funktionieren im Notfall mit Akkus, Photovoltaik oder Notstromaggregate. Über die Relais können Funkamateure im Notfall in Verbindung kommen und Informationen austauschen oder Hilfe holen. Das Positionssystem APRS kann hier ebenso von großer Hilfe sein, um Helfer zu koordinieren oder zu bestimmten Punkten zu lotsen. Im CB- und Afu-Bereich können Stationen zudem über Direktfrequenzen in Kontakt stehen und über Stationsketten Nachrichten weitergeben oder Hilfe holen.
Auffällig anfällig!
Gezeigt hat das heutige Ereignis auch, wie schnell sowas gehen kann und wie anfällig unser hochtechnisiertes System ist! Baustellenfehler, Marderbisse … und schwupps sind Zehntausende ohne Versorgung! Man denke hier mal an gezielte Hackerangriffe, Sabotagen durch Terroristen oder großflächige Ausfälle infolge Naturereignisse – und die werden heftiger und schlimmer, wie wir wissen im Schlepptau des Klimawandels …
Vorbeugen mit Funk
Deshalb gehört eine autarke Infrastruktur in Form von Funkgeräten (CB, Afu) und am besten einer Amateurfunklizenz nicht nur in den Rucksack von Preppern. Sondern ist im Notfall ein unentbehrliches Gadget für jedermann.