„Mathe bietet unglaubliche geistige Abenteuer“
Fürchterliches Fürchtefach? Mathe ist mehr als Zahlen!
Mathematik ist für viele Menschen und vor allem Schüler ein Schreckgespenst. Dabei kann Mathe sogar Spaß machen und ist wichtig für das Verständnis der Welt, erklärt Prof. Albrecht Beutelspacher in der heutigen Ausgabe der Landshuter Zeitung (1). Auch geht Prof. Beutelspacher hier auf astronomischen Bezug in der Historie der Mathematik ein:
„In der Antike der war Kosmologie ein ganz großes Thema: Warum fallen die Sterne nicht runter? Warum fällt der Mond nicht runter? Wie kann eine Sonnenfinsternis auftreten? Da kamen auch mathematische Aspekte rein“.
Zurück in der Gegenwart: „Autos, Handy, Computer – all das würde ohne Mathematik nicht funktionieren“, erklärt Beutelspacher und schiebt viele spannende Aspekte für die Mathematik nach – Mathe:
- ist ein tolles Fach
- stärkt die Persönlichkeit (selber etwas rausbekommen)
- ist rational-objektiv und nicht emotional-subjektiv
- bietet unglaubliche geistige Abenteuer
- hat eigentlich einen einfachen Zugang für jedermann
Gefragt nach seinen Vorstellungen für einen anderen Matheunterricht führt Beutelspacher aus:
- Zugang zur Mathematik muss unabhängig vom Lehrer sein
- früher das Mathebuch als Mittel
- heute: Experimente faszinieren
- er selber macht das Mathematikum, weil es bei den Leuten gut ankommt
„Das muss ich lesen!“: Wer die LZ von heute (noch) nicht (mehr) hat -> kaufen und lesen, lohnt sich 😉 Auch als ePaper verfügbar.
„Da muss ich hin!“: Prof. Beutelspacher hält am 20. November einen Vortrag in Landshut
So macht Mathe in der Schule richtig Spaß
„Immer nur rechnen, rechnen, rechnen …“ Viele Kinder interessieren sich Kindesbeinen ganz natürlich für ihre Umwelt, für den spielerischen Umgang mit Physik und Zahlen, schauen populärwissenschaftliche Sendungen im Fernsehen oder lesen GEOlino. Doch die Schule schafft es mit enormer Effizienz, vielen Kindern die Naturwissenschaften zu verleiden. Warum? Weil es immer nur um Berechnungen geht und der Sinn dahinter nicht verständlich vermittelt wird.
In der Kollegstufe in Astrophysik ging es zu unserer Zeit nur darum, elliptische Bahndaten auszurechnen. Kein Wort darüber, wie Kepler seine Gesetze fand, ableitete, herleitete … keine praktische Anwendungen wie eine astronomische Schulgruppe oder dergleichen … Kein Einbezug der Astronomie und Mathematik in andere Fächer wie Ethik oder Religion. Dabei sollten das mathematische Verständnis aufgrund seiner Bedeutung und Verständlichkeit Bestandteil von Natur- und Religionsphilosophie sein.
Oder: Viele Schulen haben Schulsternwarten – und nutzen sie kaum. Dabei böten sie eine willkommene Abwechslung zum theoretischen Unterricht und eine spannende Ergänzung der Unterrichtsfächer Astrophysik, Mathematik, Religion, Ethik, Technik & Natur.
Spannende mathematische Fragestellungen, in der Praxis anschaulich untersucht „am lebenden“ Objekt: So könn(t)en Schulen und Lehrer Spaß und Freude an den „Fürchtefächern“ Mathematik und Physik wecken.
Noch mehr Mathe …
„Die Effektivität der Mathematik ist ein Geschenk, das wir weder verstehen noch verdienen“. (Eugene Wigner)
Witzigerweise referierte ebenso am heutigen Samstag in München der Naturwissenschaftler Dr. Markus Widenmeyer. Eindrucksvoll zeigte er, dass die Grundlage für die Intelligibilität und Beschreibbarkeit der Welt und des Universums die Mathematik ist. Augenzwinkernd auch anhand des Vorleseplans für Physikstudenten („Mathematik für Physiker I, II, III u. IV“) 😎 (2)
Ein eindrucksvolles Echo, zweimal an einem Tag mit der Bedeutung der Zahlen und der Mathematik für das Verständnis der Welt konfrontiert zu werden!
Quellen
(1) „Mathe bietet unglaubliche geistige Abenteuer“: Interview mit Professor Albrecht Beutelspacher, Landshuter Zeitung vom 11. November 2017, Seite 31
(2) Dr. Markus Widenmeyer: Die Ordnung des Universums als Indiz für Schöpfung, Regionaltagung München 11. November 2017