Beim Funken auf das Gehör achten – damit es auch nach Jahren noch „funk“tioniert 😉
Funken ist Fun. Doch es kann auf die Ohren gehen. Panzerfunker aus dem 2. Weltkrieg oder der NVA berichten oft über Gehörschäden: Es gab noch keine Rauschsperre oder sie musste offen bleiben, und das bei hoher Lautstärke, um die Motorrengeräusche zu übertönen. Stundenlanges FM-Gerausche killt auf Dauer die sensiblen Hörsinneszellen. Betroffen von Gehörschäden sind ganz klassisch auch oft Piloten. Der ständige Funkverkehr über Kopfhörer belastet auf Dauer das Gehör. Die Piloten müssen dazu oft die Lautstärke des Funk aufdrehen, um Triebwerksgeräusche zu übertönen. Und dabei ist die Flugfunk-Modulation AM sogar noch recht angenehm, weil weich und rund. Trotzdem geht es auf Dauer auf die Ohren.
Auch Funkamateure sind betroffen: Beim Kurzwellenfunk arbeitet man klassischerweise ohne Rauschsperre. Um selbst leiseste Signale noch zu hören, dreht der Funkoperator oft die Lautstärke hoch. Das belastet auf Dauer das Gehör. Kopfhörer sind dabei ein zweischneidiges Schwert: einerseits hört man hier besser, andererseits trifft der Schall direkt auf das Trommelfell. Kopfhörer haben generelle ein höheres Risiko für Gehörschäden als Lautsprecher! Bei FM-Funk ist das Problem die FM-Rauschsperre. Wenn sie zufällt, da haut’s dir oft die Ohren raus in einer Lautstärke doppelt so hoch wie das Trägersignal selbst … Betroffen hiervon sind auch Boxenfunk, Funksicherung, Funkbegleitung, Funkhilfsdienste und Security-Funk: Gerade bei Headsets / Kopfhörern (Security-Sets, Military-Sets aber auch Motorrad) ist das FM-Rauschen und die zufallende Rauschsperre wirklich Gehörzellen- und Nervtötend.
Beim Funken den Spaß und das Gehör erhalten!
Mit vielen, oft einfachen Methoden kann man sein Gehör schonen und trotzdem beim Funken Spaß haben:
- Rauschreduzierung & Rauschfilterung
- automatische + digitale Rauschsperren
- Gehörschutz mit Sprachfrequenzfilter
- Noise-Cancelling-Kopfhörer (schirmt Umgebungsgeräusche ab, Lautstärke Funk kann auf minimal gedreht werden)
- FM-Rauschkiller: FM-Select, Lingua-Sprachextraktor
- Digitalfunk: Kein Rauschen, keine Rauschsperre, kein Knacken
- CTSCC-Pilottöne verhindern ein hartes Einfallen der Rauschsperre. Die Umschaltung zwischen Senden und Empfangen passiert ganz still. Auch das Nachrauschen (Noisetail) entfällt. Die Stimme der Gegenstation erklingt ohne Knacken beim Aufmachen und Schließen der Rauschsperre. [1]
- AM-Modulation klingt weicher, angenehmer, das Rauschen ist weniger scharf und schrill als wie bei FM. AM ist eine weiche runde Modulation mit angenehmen Rauschen und leise knisternder Rauschsperre. AM wird heute noch im Flugfunk verwendet, ist dazu in den USA sehr verbreitet. In den USA gibt es auf CB nur AM und kein FM. Auch im Afu ist in den USA AM noch sehr verbreitet.
Rauschreduzierung
Lingua Sprachextraktor
Hörbeispiele mit und ohne Lingua – das hört sich schon viel besser an 😎
FM Select
„Die Vorteile des FM-Betriebes können mit FM-SELECT auch auf stark gestörten CB-Funk-Kanälen – endlich ohne Gehörschaden – genutzt werden. Außerdem ergibt sich, durch den störungsfreien Empfang bei geöffneter Rauschsperre, im praktischen Einsatz eine beträchtlich höhere Reichweite.“ [2]
Stabo-Rauschsperre FMQ
Das CB-Funkgerät Stabo XM5000 hat eine weiche FMQ-Rauschsperre -> SEHR angenehm! Die weiche Rauschsperre FMQ ist einstellbar und bringt einen Reichweitengewinn durch besseren Empfang.
Sonstige Lösungen
Der britische Audio-Spezialist bhi stellt den Messebesuchern ein Equalizersystem für die NF-Seite der Funkgeräte vor. Es erlaubt die individuelle Anpassung des NF-Signals an die persönlichen Hörgewohnheiten. Einstellung des Frequenzgangs und Rauschreduktion sind die Key-Features. [3]
Quellen
Verwendete Infos und Fotos:
- [1] http://alt.ake-elektronik.de/Funktechnik/Funktechnik.htm
- [2] https://de.wikipedia.org/wiki/CTCSS
- [3] www.darc.de
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