Mords Mondnacht 😀
Heute Nacht war was los! Der Mond hat vergessen, seinen (Wolken-)Vorhang zuzumachen und ich konnte ihm ins Wohnzimmer gucken -> spannen ist spannend 😉
„A besondere Gaudi“ war es, einen mords Eindr… äh: Mondeindruck mit dem iPhone am Okular zu erhaschen . Es braucht eine ruhige Hand, um die Austrittspupille des Okulars genau und perfekt mit der kleinen Kamera des Smartphones zu erwischen – und zu halten. Verkippt man leicht, ist der Mond z. B. randblau, was dem ganzen aber einen künstlerischen Effekt einhaucht – begeisterte Rückmeldungen:„Cool, das hat was“ … „gerade das Mondbild mit dem iPhone gefällt mir …“
Verwendetes Setup
Ein gutes Zubehör gehört dazu. Mit dieser Ausrüstung lag ich auf der Lauer:
- Montierung: SkyWatcher AZ-EQ-6 GT – Dauergänger, Dauerbrenner
- Optik: „Mondkanone“ Celestron C8 mit Astrozap-Tauschutzkappe
- Kamera: Canon EOS 60D, unmodifiziert mit T2-Ring – Astrofotografie kann damit so einfach sein 😉
- Brennweitenverlängerung: Baader Barlow 2,25-fach, lässt sich prima an den T2-Ring anschließen und ist super für Planetenfotografie geeignet!
- Bildbearbeitung: Lediglich ein Foto mit Photoshop bearbeitet mit der Adobe Creative Cloud Fotografie (Photoshop CC + Lightroom), alles andere „roh“ und auch kein Crop.
- Beleuchtung: Rot/weiße-LED-Kopflampe – Hände frei! Kleiner SkyWatcher 7 Ah-PowerTank zur Beleuchtung in rot beim Betrieb und Umbau, mit Weißlicht zum Auf- und Abbau
- Energieversorgung: Einhell BT-PS 1700 17 Ah-Energiestation für die Montierung
- Auffinden: Laser/LED-Leuchtpunkt-Sucher
- Verwacklungsfrei: Canon RS-60 E3 Kabelfernauslöser
- Tipps & Anregungen: Stefan Seip: Himmelsfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera
Gleichmäßig scharf? Mondmosaik!
Gerade der Mond ist als astrofotografisches Objekt denkbar dankbar. Das heißt aber nicht, dass man die Ergebnisse nachgeschmissen bekommt. Erfahrung und Mühen und Schweiß sind auch hier vonnöten. Ein planes, ebenes Bild zu bekommen hängt ab von:- der Optik: Der C8 hat kein ebenes Bildfeld, man müsste den Mond aus einem Mosaik stückeln. Das war mir aber auf die Schnelle zu umständlich, das Rohmaterial hebe ich mir für Schlechtwettertage auf zum Optimieren 😉
- dem Seeing: Wie bei allen Planeten, so haben wir auch am Mond das Problem mit dem Luftwabern. Die Luftunruhe, gerade bei so einem flächigen Objekt wie dem Mond, geht zu Lasten der Schärfe.
Deswegen verwenden einige Astrofotografen auch am Mond eine Planetencam. Durch die schnelle Bildfolge werden auch viele scharfe Momente erhascht und die Software pickt sich automatisch die schärfsten heraus, die sie addiert und summiert (stacken). Doch, ich mag das nicht! Ich finde mit PC am Teleskop zu hantieren umständlich und wenig reizvoll. Ein PC/Laptop am Teleskop, das muss nicht auch noch sein. Ich möchte das Natürliche, Ursprüngliche genießen, erleben, erfahren. Eine Digitale Spiegelreflex ist ein mächtiges Instrument in der Astrofotografie mit Spaß und Spannung. Zudem hat sie bei geringeren Kosten deutlich mehr Auflösung als eine Planetencam.
Um scharfe Augenblicke zu erhaschen, habe ich mit schnellen Bildfolgen (Serienaufnahme-Modus) experimentiert. Hierzu muss man allerdings mit den ISO-Werten nach oben gehen (ISO 1000), denn der vermeintlich so hell strahlende Mond wird/wirkt bei hoher Brennweite dunkler und zeigt sein eigentliches, wahres Gesicht: aschgrau statt silberweiß. Nachteil der hohen ISO-Werte ist bekannt, das Bild wirkt körniger.
Alternativ, wie oben erwähnt, mehrere, scharfe Einzelaufnahmen anfertigen und dann als Mosaik stückeln. Hier schlägt man dem Seeing und der mäßigen Bildfeldebnung ein Schnippchen und kann mit niedrigen ISO-Werten die Auflösung der DSLR voll ausreizen.
Unser Tipp!
Astrofotografie mit der DSLR prima erklärt vom Profi Stefan Seip! Unser Lieblingsbuch, damit haben wir angefangen, *seufz*, Erinnerungen werden wach 😀