Ja, es ist eine Gitarre – hat aber mit dem Torres-Modell nichts am Hut. Eine völlige Neuentwicklung in punkto Konzeption und Intonation – die Kasha-Gitarre.
Beleistung, Schallloch, Decke – alles anders. Komplett verschieden von herkömmlichen Gitarren, dieses Konstruktionssystem.
Idee und Konzept stammen von Prof. Dr. Michael Kasha, USA. Der Prof war Wissenschaftler, kein Musiker. Er ging wissenschaftlich-methodisch an die Sachen Gitarre und Klang heran.
Die größte sichtbare Veränderung – Verlagerung des Schalloches in die Zargen oder den oberen Deckenbereich. Die Decke ist also durchgängig und schwingt über ihre ganze Länge und Breite.
Man sagt den Kasha-Gitarren nach:
- absolute Trennschärfe
- lauter, voluminöser Klang
- großartiges Sustain
Gitarrenbauer die Kasha-Gitarren bauen:
- Thomas Ochs, Gitarrenbauer aus Kemmern / Bamberg
- Thomas Eichert
- Boaz Elkayam, israelischer Gitarrenbauer
Mein Eindruck einer Kasha: „Wow“
Also, zunächst einmal war das „Gerät“ sehr voluminös und lautstark – das Schallloch auf der Zarge, es blies mir quasi um die Ohren. *Gefiel mir*, denn bei der „normalen“ Gitarre strahlt der Ton nach vorne ab – zum Mikro oder Zuhörer, der so mehr davon hat als der Spieler selber.
Und dann ist da dieser Klang – sehr deutlich und trennscharf. Und sehr charakteristisch.
Die Kasha begeisterte mich. Sie ist halt recht ungewöhnlich im Design und die klassische Torres-Form gefällt mir eben doch sehr gut …
Die Kasha ist aber in jedem Fall eine (r)evolutionäre Stufe in der Entwicklung der Gitarrenbaukunst, die man nicht verachten sollte!