… wenn nur dieses Wetter nicht wär‘ …
Astronomie ist eine wunderschöne Sache! Für jeden ist etwas dabei:
- der Ästhet und Poet liebt die wunderschönen funkelnden Diamanten und pittoresken Nebel
- Liebespärchen als Romantiker fühlen sich verzückt
- der Techniker erfreut sich an Optik und Mechanik
- der Naturwisschenschaftler begeistert sich für die Planetenbahnen und vieles andere
- der Sinnsuchende sieht im Universum eine „All“macht
So ist der Blick zu den Sternen eine Reise zu uns selbst. Doch leider ist der Blick oft getrübt: Wolkenpest, Lichtverschmutzung, Hochnebel … Und reißt der Himmel mal auf, ist garantiert gerade Vollmond ?
In Sachen Wetter und Astrowetter sind wir auch nicht gerade begünstigt. Bekanntlich wir das schlechte deutsche Wetter nur noch vom noch schlechteren englischen Wetter übertroffen ?
30 Jahre ausgez.. äh: aufgezeichnetes Astrowetter
In unserem Landshuter Astrotreff hat ein alter Hase 30 Jahre lang Wetteraufzeichnungen betrieben. Sein Ergebnis über die Jahre und Jahrzehnte: 20 % der Nächte sind sternenklar. Besonders gut ist es im August mit bis zu 10 sternenklaren Nächten, schlecht ist es im Juni und besonders schlecht sind November und Dezember. Im Schnitt sind es 4–6 sternenklare Nächte im Monat. Das ist schon sehr wenig …
Die Wettervorhersagen sind trotz aller modernen Technik auch immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Die Wetter-App vom iPhone ist sehr unpräzise. Wir verwenden die App von Bayern 3, die eine doch recht präzise Wetterfunktion bietet!
Speziell für Astronomie gibt es auch noch eigene Astrowetter-Angebote. Fürs iPhone verwenden wir gerne die App von Sat24.com. Diese bietet zwar keine Voraussage, aber anhand der Wolkenverschiebungen der letzten Stunden kann man absehen, was einen erwartet.
Online-Angebote für Astrowetter
Alle Wetter – Astrowetter!
- Astrowetter bei den Space-Agents
- Astrowetter der Hamburger Astronomie-Gesellschaft
- „Sternenwetter“ bei Astrowetter.com
- Wolkentendenz bei Sat24.com
Schöne viele klare Nächte wünschen wir Euch allen ✨?
Astro-Alternativen bei schlechtem Wetter
Die Zeit der stabilen Hochs scheint vorüber, wohl auch eine Auswirkung des Klimawandels. Was tun, wenn ständig das Wetter schlecht ist?
- Ortsunabhängige Projekte wie Public Telescope oder weltweite Remote-Sternwarten wie z. B. www.itelescope.net
- Astro-Urlaub in Namibia, auf den Kanaren, in den Bergen
- Infrarot- + UV-Astronomie (da gehen auch Planeten etc. tagsüber …)
- Radioastronomie: Zusammen mit Amateurfunkern kannst Du eine Radioastronomie-Schüssel bauen … mehr zu Radioastronomie
- Wolkenlücken-Spechteln
- Mondbeobachtung – bei Vollmond ist es oft wolkenlos hier!
Warum ist das Wetter oft so schlecht?
Darüber könnte man tausend Zeilen schreiben! War das Wetter schon immer so schlecht oder besser? War es früher (wie alles) besser?
- Warum sang Rudi Carrell noch in der „guten alten Zeit“ den Evergreen „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“?
- Warum sind wir Deutschen seit Jahrzehnten Reiseweltmeister?
Mediterranes Mittelmeerklima gab es ein Zentraleuropa noch nie. Allerdings „schien“ es in früheren Jahren beständigere Hochs zu geben. In den letzten Jahren wird das Wetter eher extrem, auf einen verregneten Sommer 2014 folgt ein Rekordhitzesommer 2015 gefolgt von einem Regensommer 2016 mit monatelangen Wolken.
=> einzig im August gab es ein paar sternenklare Nächte. Der August ist, und das deckt sich mit den 30-Jahres-Aufzeichnungen des Sternenfreundes siehe oben, der beste Monat.
Vor 20 Jahren hieß es noch, Klimawandel bedeute „heiße Sommer und Isar unter Palmenstrand“ *juhu* -> das Gegenteil wird der Fall, ein Grund für die Wettermisere „sieht“ Astronomin Silvia Kowollik darin:
„Der Subtropische Gürtel verschiebt sich durch die Erwärmung nach Norden. Inzwischen schon um 400 km. Der Atlantik wird auch wärmer. Dadurch wird die Temperaturdifferen zwischen der Arktis und dem Äquator kleiner. Dadurch beult der Jetstream aus und mäandert. Dadurch regnet es zukünftig bei uns noch mehr. Da kannst nix gegen machen. Nur Deinen Abgeordneten im Kreis anschreiben, er soll sich für CO2-Reduzierung jetzt und nicht am ‚St. Nimmerleinstag‘ einsetzen …“.
Dazu kommen regionale Unterschiede:
Grob sagt man, in Norddeutschland wäre es schlechter als im Süden. Doch auch hier im Süden gibt es gewaltige Unterschiede:
So stauen sich über Niederbayern die Wolkenwände oft tage- und wochenlang, wie man bei Sat24 gut beobachten kann, während sich ab Freising das Wetter verbessert, je mehr desto besser man in Richtung Voralpenland kommt. Hier hat in Oberbayern die Alpennähe spürbaren positiven Einfluss, und das nicht nur durch den Fön.
Selbst innerhalb Niederbayerns haben wir erhebliche Unterschiede: so macht es einen Unterschied, ob man in den feuchtigkeitsschwangeren Flusstälern von Isar oder Amper auf die Sternenjagd geht (Nebel, Dunst, Flimmern, schwül, hohe Luftfeuchte durch Fluss und Grundwasser) oder im trockenen tertiärem Hügelland 100 m darüber.
[…] sind es 4–6 sternenklare Nächte im Monat. Das ist schon sehr wenig … das deutsche Wetter / Astrowetter ist wirklich nicht […]
[…] aufgebaut … was für ein Wetterglück im Vergleich zu einem Tag danach […]
[…] Wettertechnisch hatten wir wie auch beim Merkurtransit großes Glück, da weite Teile Deutschlands bedeckt waren. Im Rücken rollte bereits eine Wolkenwalze heran, aber vor uns hing der Goldtaler noch schön über Feld und Wald. Sehr schön! […]
[…] am Tag davor und am Tag selber das Wetter gut, das am Tag danach schon wieder einbrach, siehe auch -> Astrowetter. Es ist ein Elend mit dem Wetter hier … aber auffällig, zum Vollmond ist es immer […]